Inklusion und Barrierefreiheit
Ein Großteil meiner Angebote ist generell auch für Menschen geeignet, die konditionell herausgefordert (Post Covid/Vac, MS, ME/CFS, etc.), schnell überreizt, aber generell beweglich sind. Langsam stehen und gehen können ist eine Grundvoraussetzung. Derzeit habe ich keine Angebote für Menschen mit deutlichen Bewegungseinschränkungen. Für Menschen, welche blind oder sehbehindert sind, gibt es das Projekt Dancing in the Dark (siehe unten), welches didaktisch und methodisch ohne den Sehsinn funktioniert.
Der Rahmen ist für gewöhnlich offen gehalten und ich lade dazu ein, alles auszuprobieren. Wenn dein Körper etwas anderes braucht, dann suche und tue es. Das können andere Bewegungen sein oder zum Beispiel dir mal am Rand oder abseits der Veranstaltung deinen benötigten Rahmen zu schaffen. Meine Angebote sind für dich, nicht gegen dich und ich unterstütze dich gerne.
Mein Konzept vom zweisamen Tanz (Paartanz) respektiert individuelle Bedürfnisse nach Körperkontakt.
Aktuelle Projekte:
Dancing in the Dark - Paartanz inklusiv!
TEILNAHMEVORAUSSETZUNGEN
Die Teilnahme ist ohne Tanzpartner oder Tanzpartnerin möglich. Die Paare finden sich im Kurs. Bei den meisten Terminen werden keine Vorkenntnisse benötigt. Es eignen sich Schuhe, in denen eine gute Verbindung zum Boden möglich ist (keine High Heels). Aufgrund der langsamen, achtsamen und einvernehmlichen Tanzart und der Didaktik ist das Konzept für Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen geeignet:
- Blindheit
- Sehbehinderung
- leichte Gehbehinderungen
- neurodivergente Wahrnehmungen
- psychosoziale oder emotionale Belastungen
- motorische oder konditionelle Einschränkungen
- chronische Schmerzen und Erschöpfungszustände (ME/CFS)
- marginalisierte Gruppen, wie queere oder non-binäre Personen
- Menschen ohne bekannte Einschränkungen, die Tanz neu erleben wollen
INHALTE
Wir tanzen mit allen Sinnen, außer dem Sehsinn. Dabei nutzen und trainieren wir den Tast- und Gleichgewichtssinn, das Gehör sowie das Einfühlungsvermögen und das Körpergefühl. Grundlegende Bewegungen sind Gewichtsverlagerungen und langsames Gehen. Körperliche Nähe und Berührung werden individuellen Bedürfnissen angepasst.
Alle Teilnehmenden erlernen Elemente aus dem Führen und Folgen und unter den Tanzpaaren wird durchgewechselt. Es ist möglich, sich auf eine Rolle oder einen Tanzpartner festzulegen. Der Wechsel von Rollen und Tanzpartnern, bzw. Tanzpartnerinnen, ist jedoch eine wertvolle Lernerfahrung, um ein besseres Gefühl für den Tanz zu bekommen. Du kannst in der Langsamkeit in eine achtsame Verbindung zu deinem Körper und deinen Mitmenschen kommen und über dein Körpergefühl tanzen lernen.
Der Unterricht bietet Inhalte zu Musikalität, guter Verbindung im Tanzpaar und Elemente aus dem afroamerikanischen Bluestanz. Dieser langsame Tanz gibt viel Raum für individuellen, tänzerischen Ausdruck. Als afroamerikanischer Tanz betont er Improvisation und bietet eine kreative und intensive Verbindung von Musik, Seele, Körper und Mittanzenden.
INFOS FÜR MENSCHEN MIT EINSCHRÄNKUNGEN
Die Inhalte werden bedürfnisorientiert vermittelt. Außerdem ist auf rechtzeitige Anfrage ein Abholdienst von der nächstgelegenen Bus- oder Bahnhaltestelle möglich. Du hast Fragen oder benötigt einen Abholdienst?
KOSTEN
Ich bitte um einen solidarischen Beitrag - bei einem zweistündigen Angebot gerne zwischen 15 und 40 €, aber zahle was dir möglich ist. Wer mehr geben möchte, unterstützt damit die Teilnahme von anderen und meine Arbeit. Vielen Dank!
Aktuelle Termine:
Köln
- 8. August 19-20.30 Uhr und anschließend freies Training, Teilnahme nur mit Blues Dance Vorkenntnissen, SwinginPool Cologne, Ort: Höninger Weg 47a
- 23. August, 16-17.30 Uhr, ohne Vorkenntnisse, Sommer.Köln, Ort: Mediapark Köln
- Weitere Termine folgen. Blinden- und Sehbehindertenverein Köln, Hansaring 15
Bonn
- 24. April, 17-19 Uhr, Begegnungsraum Bonn, Friedrichstr. 5, Anmeldung
- 18. Mai, 15-17 Uhr, Begegnungsraum Bonn, Friedrichstr. 5, Anmeldung
- Weitere Termine folgen.
Videos vom Projekt
Am 2. Februar 2025 fand Dancing in the Dark auf der Tanzplattform der Ausstellung Tanzwelten in der Bundeskunsthalle statt. Hier war der WDR zu Gast und hat Aufnahmen für die Bonner und Kölner Lokalzeit gemacht. Den Beitrag finden Sie hier in der WDR Mediathek.
Außerdem habe ich von der ersten Workshops ein Video erstellt (Die Videobeschreibung folgt unter dem Link):
Videobeschreibung:
Im Video sind Aufnahmen verschiedener Formate von Dancing in the Dark zu sehen. Zum einen sehende Menschen, welche mit Augenmasken in einer Reihe, wie einer Polonaise tanzen, und die Bewegungen des Menschen vor ihnen erspüren. Dann folgen zwei Videos von Menschen mit und ohne Seheinschränkung, welche in Tanzpaaren tanzen. Die Menschen ohne Seheinschränkung tanzen mit Augenmasken oder geschlossenen Augen. Das Video endet mit einer Aufnahme von der blinden Marisa Sommer vom Blinden- und Sehbehinderten Verein Köln, welche mit mir tanzt. Über das Video hört man eine Zusammenfassung der Erfahrungen, welche Marisa im Unterricht gemacht hat.
Weitere Hintergründe zum Projekt
UNTERSTÜTZUNG:
Für das Projekt werden finanzielle und ehrenamtliche Unterstützung gesucht.
Kannst du dir vorstellen, Teilnehmende mit Sehbehinderung an den Veranstaltungsorten begleitend zu unterstützen? Für diese Begleitung wird es eine professionelle Einweisung und Infomaterialien geben.
Oder kannst du oder deine Institution das Projekt finanziell unterstützen? Da ich als Einzelperson mit eigener Schwerbehinderung selbstständig bin, ist es sehr schwierig, Fördergelder zu erhalten. Ich bin dankbar für jede Unterstützung!
Du hast Fragen und möchtest dich engagieren? Bitte melde dich bei mir.
WEITERE INFOS ZUM PROJEKT
Die Leitung Friederike Reif ist eine sehende Person, erfahrene Sozialpädagogin und Tanzdozentin. Mit ihrem Konzept Zweisam Tanzen von TanzBildung bietet sie innovative Zugänge zu Paartanz an. Das Projekt Dancing in the Dark unterstützt explizit die diversitätssensible und ressourcenorientierte Weiterentwicklung und Öffnung von Paartanzunterricht für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und Einschränkungen.
Das Pilot-Projekt wurde im Rahmen meines Forschungssemesters des Tanzwissenschaft Masters der Hochschule für Musik und Tanz begleitet.